Kitsch

Blog-Nr. 428


Es ist Kitsch, ich weiss, Kitsch in rot oder rötlich oder rosa, ja, ja, ja! Tausendmal gemacht und erlebt, fotografiert auf der ganzen Welt. Man mag es nicht mehr sehen. Denkt man. 

Alle tun es.

Und ich will es doch immer wieder. Auch heute, an diesem Sommerabend im Herbst, Ende September. Zum vielleicht 1000. Mal, immer wieder irgendwo auf der Welt fotografiert, am meisten bei mir zu Hause in Küsnacht, in der Badi Kusen, mit dem Blick auf den Uetliberg oder die Stadt Zürich.

Diesmal auf Mallorca, meiner Insel. 

Alle Bars auf dieser Welt müssten so heissen

Im Dorf Ses Covetes im Südosten, beim sandigen Strand Es Trenc am Meer. Habe die Bar «Esperanza» – welch ein Name, alle Bars dieser Welt sollten so heissen – nach dem zweiten Negroni und einem schönen Gespräch mit Freunden, zufällig getroffen, vorher nicht gekannt, fast zu spät verlassen, bin losgerannt, den kurzen Weg runter zum Meer, fast gestolpert mit den Flip-Flops.

Dieser Himmel! Dieses Licht! Diese Farbe!, abends kurz nach halb acht - und dann, zum 1001. Mal, abgedrückt, mehrmals.

Und es war wie beim ersten Mal. Wirklich. So fühlte es sich an. Und die Farben waren so, 1:1, nichts manipuliert, wenigstens auf dem Handy, aber auch echt, im Kopf, jetzt.

Und ich sagte mir, ich muss nochmals hingehen. Und nachher wieder. Zuerst die Bar der Hoffnung, ein Negroni, zum zweiten reicht es erst nachher, vielleicht dann auch zu einem dritten, die Nächte sind noch lau. Und diesmal noch etwas früher los, die Sonne verabschiedet sich auch jeden Tag etwas früher, aber ich will sie sehen, noch einmal, es ist noch Sommer hier, aber zu Hause schon tiefer Herbst, fast schon winterlich, schreiben sie, schicken Bilder vom Schnee auf Pässen, und deshalb: Ich will diese untergehende Sonne weit weg am Horizont erleben, dieses Schauspiel, dieses rot oder rosa oder orange oder pink oder wie diese Farbe auch sein soll, spiegelnd im Wasser.

Kitsch pur. Ich weiss, ich stehe dazu. Bin verliebt. In diesen Moment. Immer wieder.

Jetzt hier. Auf der Insel. Der Winter zu Hause wird lang sein.



Dieser Text, jetzt aber ausgebaut, erschien schon auf Facebook auf meiner Seite.


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