Grosses kleines Spiel
Gesehen, gelesen, gehört – Der Katar-Blog (Nr. 14)
Ein Bild in der Nacht, halbwach träumend, unscharf, aber es hat mit der WM in Katar zu tun, mit den Schweizern, und wie es wäre, an diesem Dienstagabend in Doha auf dem Rasen des Lusail Iconic Stadions zu stehen, vor 80 000 Zuschauern.
Das Bild im Traum zeigt ein Kind, irgendeines, es könnte ein Enkel sein, ich sehe nur seinen Rücken, es läuft weg und dribbelt, den Ball an seinem linken Fuss. Dribbelt, und dann wird das Bild ganz unscharf, ich schlief wohl wieder ein. Wohin führt sein Dribbling? Wohin führt sein Weg einmal?
Ich war am Samstagnachmittag an einem Chlausturnier eines Fussballclubs, die Kinder, Buben, Mädchen, waren 8 oder 10, sie trugen Leibchen von Ländern, die an der WM teilnehmen, Brasilien, klar, die Schweiz, Portugal, Spanien, andere. Sie taten es mit Spass, sie jubelten, wenn sie ein Tor schossen, sie waren (kurz) traurig, wenn sie verloren hatten, aber sie zeigten alle Leidenschaft, sie schauten auch auf die Ranglisten und rechneten sich aus, was ein nächster Sieg brächte, aber ganz so wichtig war es nicht. Sie gaben sich die Hand, wenn einer (oder eine) mal etwas unsanft gestossen hatte.
Wohin fliegt der Ball und geht der Weg? |
Mein Traum, aber es war eigentlich der Traum, den solche Kinder haben, viele von ihnen wenigstens, obwohl sie gar nicht erahnen können, was es bedeuten würde, einmal das Leibchen einer richtigen Nationalmannschaft zu tragen. «Ach, ihr macht das immer so gross», sagte Xherdan Shaqiri, angesprochen auf Granit Xhaka, der wieder einmal mit seinen Provokationen für Schlagzeilen sorgte.
Es war schön, in diesen Tagen, an denen wir nach Katar blicken, den Kleinen zuzusehen, die nicht darüber nachdenken, ob wir ihr Spiel zu gross machen.
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