Sommerball statt Final
Gesehen, gelesen, gehört – Der Katar-Blog (Nr. 4)
Und es gibt im Buch diese. Gerd Raithel, 91 ist er heute, er lebt mit seiner Frau Marga in München, sie sind seit 64 Jahren verheiratet, und er war als junger Journalist zur WM in die Schweiz gereist, für einige Zeitungen in Oberfranken. Er erzählt im Buch, wie er diese Weltmeisterschaft erlebt hat. Und warum er beim legendären Final im Wankdorfstadion in Bern - «Aus dem Hintergrund müsste Rahn schiessen. Rahn schiesst. Tor, Tor, Tor», schrie Herbert Zimmermann im Radio beim 3:2 der Deutschen gegen Ungarn – nicht dabei war. Es tönt wunderbar.
«Beim Endspiel war ich nicht mehr dabei. Ich hätte bleiben können, wenn ich gewollt hätte. Aber nun war ich schon zwei Wochen in der Schweiz, ich war knapp bei Kasse, frische Wäsche war auch nicht mehr verfügbar. Eine telefonische Geldüberweisung ohne feste Adresse in der Schweiz war schwierig. Ausserdem dachte ich, die Ungarn sind eh zu stark, das können die Deutschen nicht gewinnen. (. . .)
Na ja, es gab noch einen anderen Grund. Am Tag vor dem Finale fand der Sommerball des Tennisclub Hof statt, bei dem ich Pressewart war, und ich hatte Marga schon vor der WM zu diesem Ball eingeladen. Sie hatte sich vorher von ihrem ersten Gehalt eigens ein Ballkleid schneidern lassen. Ohne mich hätte sie nicht zum Ball gehen können. Ich wollte ihr damit eine Freude machen.»
Raithel erlebte dann das Finale am Radio auf der Redaktion.
«Die WM und ich», herausgegeben von Gerhard Waldherr. - Verschiedene Autoren. - 320 Seiten. – Verlag M/eleven by Maik Nöcker.
«Die WM und ich», herausgegeben von Gerhard Waldherr. - Verschiedene Autoren. - 320 Seiten. – Verlag M/eleven by Maik Nöcker.
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