Einsamer Meisterjubel


So war es, gestern am Sonntagnachmittag kurz nach 18 Uhr im Wankdorf in Bern. Die Young Boys sind nach dem 3:0 gegen Lugano Schweizer Fussballmeister geworden, zum vierten Mal nacheinander. Die Mannschaft feiert – vor den Fotografen, im leeren Stadion.


Und so war es, damals, vor fast genau drei Jahren, am Samstagabend 18. April 2018. Zum ersten Mal, nach langen, langen und leidvollen 32 Jahren war YB zum ersten Mal wieder Meister geworden. Vor 30 000 Zuschauern im Wankdorf, das damals noch Stade de Suisse hiess, es war nachher eine riesige Party auf dem Spielfeld, einige Zehntausende feierten in der Stadt, noch morgens um vier Uhr waren viele unterwegs.

Und die Bilder von gestern, an diesem kalten April-Sonntag, der Club musste vorher die Fans bitten, unbedingt zu Hause zu feiern:

Das gelbe YB-Tram wartet am Bahnhofplatz, kaum jemand steigt ein

Das Spiel, und Radio Gelb-Schwarz berichtet live

Schlusspfiff, und die YB-Bank mit Trainer Seoane jubelt

Die Mannschaft jubelt auf dem Kunstrasen ...

... und jetzt auch in den Meisterleibchen

Medienchef Albert Staudenmann behält die Übersicht

Im Treppenhaus im Wankdorfstadion: So war es einst, mit Fans

Die Leere nach dem Spiel auf dem Wankdorfplatz
  
Wer hier war, wird vom TV interviewt

Im 9er Tram zurück: Erste Schlagzeilen

Nach 2018, 2019, 2020 also 2021 der nächste Titel, der dritte für Trainer Gerardo Seoane. »Irgendeinisch fingt ds Glück eim», das Lied von Kuno Lauener, dem YB-Fan, ertönte zuerst nach dem Schlusspfiff über die Lautsprecher, das Glück begleitet die Berner inzwischen treu; »Scharlachrot», das Lied von Patent Ochsner, folgte nachher, scharlachrot ist inzwischen zu gäub u schwarz umgeschrieben, die Spieler trugen die Leibchen, auf denen in gelb der Pokal, four in a row, die vier Jahreszahlen und «Schweizer Meister» draufstand, einige riefen «Schwizer Meischter», aber sie waren alleine, es gab keinen Chor mit 30 000 auf den Tribünen. Und die beiden Reporter von Radio Gelb-Schwarz, die vor drei Jahren wild auf ihrem Pult tanzten und irgendwelche Laute in die Nacht geschrien haben, sitzen diesmal ziemlich unaufgeregt vor ihrem Mikrofon.

So trostlos ist es zu feiern, in diesen Zeiten. Die Mannschaft hat nachher im Stadion zusammen gegessen, und in einer Lounge haben die Spieler Musik gehört. Auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof gab es abends um sieben niemand mit einem YB-Leibchen. Es war ein Abend wie jeder andere. Eigentlich ja auch vernünftig, «Bleiben Sie zu Hause», war die Bitte gewesen.

Erst als es dunkle Nacht war, gab es ein grandioses Feuerwerk über der ganzen Stadt, organisiert von der Ostkurve. Ein grande Finale.
 
Feuerwerk über Bern in der Nacht (Quelle Youtube)

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