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Es werden Posts vom Februar, 2022 angezeigt.

Grossvater, 1968 und jetzt

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!       Es war kürzlich im Fitnesscenter, an irgendeiner Maschine, mit Musik in den Kopfhörern, damit es leichter scheint, was schwer ist, eine zufällige Musikauswahl, und da hörte ich «Grossvater» von der österreichischen Band S.T.S. Das schöne Lied hat mich immer wieder berührt, aber diesmal besonders, es war in den Tagen, als dieser Putin nur drohte und wir uns noch nicht vorstellen konnten, dass es tatsächlich passiert. In diesem Lied, in dem es um die Liebe zum Grossvater geht, heisst es, gesungen von Gert Steinbäcker: «Wann du vom Kriag erzh't host Wie du am Russen Aug in Aug gegenüber g’standen bist Ihr hob's euch gegenseitig an Tschick anboten Die Hand am Obzug hot zittert vor lauter Schiss» Grossvater von S.T.S. ( Youtube ) Ich hörte das Lied, drückte auf «repeat» und hörte es nochmals, und dachte an meinen Grossvater, der mir so nahe war und der so vieles beeinflusste in meinem späteren Leben. Wir nannten ihn Büsiopa, weil er Katzen so li

Büne und der lange Tisch

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!     Bruno, der Werber, summt zufrieden und sieht sehr entspannt aus, und er hört auch nicht auf zu summen, als er an den runden Tisch im Bistro tritt, maskenlos, was sicher auch zu seiner Entspannung beiträgt, aber das kann nicht allein der Grund sein. Luca, der Architekt, mit dem er manchmal den morgendlichen Espresso trinkt, sieht ihn kopfschüttelnd an. Hm, was ist nur mit dir los? Bruno summt weiter, Luca erkennt die Melodie nicht. Kennst du es nicht? fragt jetzt Bruno, er sei gestern in der Halle 11 in Oerlikon an einem Konzert gewesen, wunderbar sei es gewesen und unvergesslich, der letzte Tag in Gefangenschaft, aber Büne habe sie befreit, um elf nach acht, als er auf die Bühne trat, habe er gesagt, es sei jetzt zwölfi, und alle oder fast alle im Saal haben ihre Masken abgelegt und es genossen, zum ersten Mal wieder. Patent Ochsner und ihr Unplugged-Konzert. Ach dein Büne! lacht jetzt Luca, er weiss natürlich, wie sehr Bruno die Ochsen-Band schätzt,

Canepa reserviert den Balkon

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!   Das ist ein Brief, den der FCZ-Präsident Ancillo Canepa in dieser Woche Kaspar Bütikofer, dem Vizepräsidenten der Volkshausstiftung Zürich, geschickt hat. Der Brief sollte eigentlich geheim bleiben. Stiftungsrat des Volkshaus Zürich zu Hd Herrn Kaspar Bütikofer Stauffacherstr 60 8004 Zürich                          Geschäftsstelle FC Zürich, 14. Februar 2022 Sehr geehrter Herr Bütikofer, darf ich Sie zuerst bitten, dass dieses Schreiben unter uns bleibt und vor allem die Medien darüber nicht orientiert werden. Ich habe zwar inzwischen zu diesen ein wunderbares Verhältnis, selbst mit den Journalisten des Tages-Anzeigers habe ich mich ausgesprochen und versöhnt, trotzdem ist mir und meiner Frau Heliane, in deren Namen ich auch schreibe, sehr wichtig, dass niemand von meinem Anliegen erfährt. Sie wissen ja, und ich betone dies bei jedem Auftritt: Wir schauen nur von Spiel zu Spiel, und niemand nimmt dieses Wort, Sie wissen schon welches, in den Mund, wir

Russi auf dem Felsen

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!   Vor Beat Feuz war Bernhard Russi. Fast täglich. Es schien, als gäbe es für das Schweizer Fernsehen in diesen Tagen vor Olympia nur noch ein Thema: Bernhard Russi. Russi gegen Klammer, das Rennen ihres Lebens, vielleicht das beste Skirennen überhaupt, damals am Patscherkofel in Innsbruck, am 5. Februar 1976, mit bewegenden Bildern. Oder Russi gegen Collombin, das Duell, zwei Abfahrer und Menschen, die so unterschiedlich sind, der Sonnyboy aus Andermatt und der wilde Roland Collombin, ein Film des Westschweizer Fernsehens 2018. Und: «Von hohen Gipfeln und dunklen Tälern», eine Dokumentation von Filmautor Michael Bühler aus dem Jahr 2017, die sehr private Geschichte von Russi, auch mit Bildern, wie er im Pflegeheim seine schwer behinderte Schwester Madleine besucht. Dreimal Russi innert weniger Tage am Fernsehen. Und jetzt, es war am Montagmorgen wenige Minuten nach fünf Uhr, dieses Bild am TV. Bernhard Russi auf dem Felsen, den die Chinesen eigentlich we

Vom Geist und chiflen

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Blog Nummer 167 Diesen Blog-Beitrag auch hören!   Sie haben wieder einmal abgemacht, zu ihrem Espresso im Bistro, Bruno, der Werber mit den ergrauten Haaren, und Luca, der Architekt, und Bruno sagt, kaum haben sie sich gesetzt, am einzig freien Tisch an diesem Morgen, die Leute kommen wieder und fühlen sich freier, er spüre einfach nichts von diesem Geist. «Geist?» fragt Luca, von welchem Geist sprichst denn du? Es ist noch früh am Morgen, und er glaubt kaum, dass er ein religiöses Gespräch beginnen will, das wäre verwunderlich bei Bruno. Er rede vom olympischen Geist, sagt Bruno, an diesem Freitag würden ja diese Spiele in China beginnen, Winterspiele in einem Land ohne Schnee, und sowieso in einem Land, das den Gedanken vom olympischen Geist mit Füssen tritt, und Bruno fragt: Wirst du schauen? Luca nimmt einen ersten Schluck vom Espresso, schwarz wie immer und inzwischen auch ohne Zucker, er will drei Kilo verlieren, und weicht aus: Eigentlich nicht, aber vielleicht doch, allerdings

Diego (8): «Yanick, Yanick»

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!     Er weiss nicht, was Fifa bedeutet. Kennt nur das Fifa-Spiel. Der Name Infantino sagt ihm nichts. Er spielt Fussball, bei den F-Junioren von Fällanden. Er ist manchmal Mittelstürmer, und dann ist er Lewandowski. Manchmal steht er im Tor, und dann ist er Neuer. Lewandowski und Neuer, er ist ein Fan von Bayern München, sein Vater ist es auch, seit langem schon. Aber manchmal ist er im Tor auch Brecher, Yanick Brecher, Torhüter beim FC Zürich. Er ist seit einiger Zeit fast immer Brecher, weil er im Letzigrund einige Spiele des FC Zürich besuchen durfte, und ihm der grosse Mann im Tor gefallen hat, vor allem auch die schönen Trikots, die Brecher trägt. Er hat inzwischen auch eines, zu Weihnachten bekommen, ein schwarzes. Und eigentlich ist Brecher jetzt seine Nummer 1, auch wenn dieser die «25» trägt, und er wird es jetzt wohl noch lange bleiben. Aus diesem Grund: Er hat eine Woche lang nur gemalt, jedes Mal, wenn er von der Schule heimkam und meistens b