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Es werden Posts vom Januar, 2021 angezeigt.

Zeit und Zeiten

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Rot oder grün, schlecht oder gut?   Kürzlich wieder, während der Übertragung eines Skirennens, es war ein Slalom, vom TV-Kommentator gehört: «Ein brillanter Auftritt des Schweizers. Was die Zeit wert ist, werden wir später sehen.» Rot oder grün leuchtet am Bildschirm auf, erst jetzt wissen wir, wie die Leistung einzuschätzen ist – rot schlecht, grün stark. Ich habe zu Zeit und Zeiten und auch Zeitlupe, die vieles aufklärt, zuweilen auch etwas zu viel der Wahrheit, früher einmal zwei Texte geschrieben. Rot, grün Sie stehen am Start, und wir schauen hin. Und es ist WM, und wir schauen  gespannt hin. Wie wir es früher taten, und heimgerannt sind  von der Schule. Wir sehen eine rote Zahl und denken: oh, schlecht. Wir sehen eine grüne Zahl und denken: oh, gut. Sie fahren schnell, denken wir, sehen wir,  und glauben es, die Zeit sagt es. Im Ziel. Wir konzentrieren uns, nur auf die Zeit, rot oder grün.  Sie fahren schnell, und wir wissen nicht warum.  Jubeln oder schnöden. Zeitlos. (Erschiene

Was für ein Luxus!

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Mehr als überfällig Im letzten Sommer, der so weit weg scheint, hiess es, wenn wir bis zum Sommer 2021 einen Impfstoff haben, dann können wir glücklich sein, wahrscheinlich werde es einiges später. Und heute jammern wir, weil es zu lange geht und zu wenig Impfstoff vorhanden sei und die Regierung mehr hätte reservieren müssen und früher. In den Talksendungen am Fernsehen gibt es seit Monaten fast nur dieses Thema, in den Onlineportalen auch, und manchmal denke ich: Geniessen es nicht sehr viele Fachleute, irgendwelche -ologen, dass sie plötzlich eine Stimme haben und sie wahrgenommen werden, sie irgendwelche Kurven, Zahlen, Entwicklungen und Gefahren und Szenarien präsentieren können, und der eine oder die eine sagt das, und der eine oder die eine das Gegenteil, und beides gibt wieder neue Schlagzeilen und für sie Aufmerksamkeit? Luxushotels in Quarantäne, doch die Menschen, die eingesperrt sind, die Armen, dürfen in die hoteleigenen Restaurants und in den Spa und gar nach draussen auf

Drei weisse Tage

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  Eines von 21 Bildern Der Link dazu: https://wiederimauge.blogspot.com/p/drei-weisse-tage.html

Besuch bei Mamma

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«Mami», sagte meine Schwester am Telefon, ich fuhr auf der Autobahn von Hinwil Richtung Forch, es war kurz vor Mittag an diesem Donnerstag, ich hörte von ihr: «Mami hat sich bei mir verabschiedet.» Mir stockte der Atem. Ich war auf dem Heimweg vom Engadin, wollte so schnell wie möglich zurück an den Zürichsee, um nochmals meine Mamma zu sehen, sie hatte sich das gewünscht, es geht ihr schlecht, und ich wollte nochmals bei ihr sein, vielleicht ein letztes Mal. Viele Gedanken gingen auf der Fahrt durch verschneite Landschaften durch den Kopf, viele Erinnerungen an eine lange Zeit, an die Kindheit, an später, an Feste, an Besuche, an Ferien, jetzt, weil draussen Schnee lag, an Winterferien, damals in Wildhaus. Unsere Mutter ist bald 93, sie ist seit dem März im Altersheim, ihr Mann, unser Papi, war mit ihr eingezogen, aber wenige Tage später gestorben, 94-jährig. Es war damals eine schwierige Zeit für meine Mamma, ich sagte ihr immer Mamma, mitten in der ersten Corona-Welle, wir konnten s

Trainer sein, eine Sucht

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Erstes Spiel, erste Niederlage: Christian Gross bei Schalke 04 Warum tut er sich das an? Schalke 04! Seit fast einem Jahr sieglos! Letzter der Bundesliga! Mit vier Punkten! Warum nur, warum, Christian Gross? Er wollte das Leben geniessen, das Engadin, vieles, Konzerte, Theater. Er habe mit dem Trainerberuf abgeschlossen, sagte er vor Monaten. Eigentlich. Sagte er auch, er ist 66. Und ich dachte an eine Kolumne, die ich vor genau drei Jahren im «Tages-Anzeiger» geschrieben habe. Zu diesem Thema. «Der Sport, die Sucht» war der Titel. E r ist über 60, inzwischen im Pensionsalter, aber nicht pensioniert, denn in seinem Job gibt es das nicht. Er ist Trainer. Trainer können 73 sein und plötzlich Hund und Haus über Nacht verlassen, weil sie in der Not gerufen werden (Jupp Heynckes), oder auch schon 80, wie jener, der in 19 Ländern war, in Mels im Sarganserland wohnt und jetzt die Nationalmannschaft von Afghanistan coacht (Otto Pfister). Gilbert Gress, er ist 77, versteht nicht, dass er keine