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Es werden Posts vom August, 2022 angezeigt.

Meine Mamma, mis Mami

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Ein Text bei der Abdankung in der reformierten Kirche Küsnacht. Mamma, als kleines Kind habe ich dich Mami gerufen, aber später wurdest du meine Mamma – Mamma, ich habe so vieles im Kopf, wenn ich jetzt an dich denke. Mami, weisst du noch, unsere Reisen ins Tessin, im Sommer fuhren wir immer ins Tessin in die Ferien; 1950, bei eurer Hochzeitsreise, warst du zum ersten Mal dort gewesen, und es gibt in den vielen Fotobüchern wunderschöne Bilder davon. Diesen Blog-Beitrag auch hören! Und wir fuhren immer an den Lago Maggiore, den du, den wir so liebten, immer auf die Gambarogno-Seite, gegenüber Locarno und Ascona. Unsere Orte waren Gerra, Vira, Ranzo, San Nazzaro, Magadino, Orgnana. Immer um fünf Uhr morgens fuhren wir in Küsnacht los, es war noch dunkel, und wir haben alle Pässe kennengelernt, die irgendwie und irgendwo ins Tessin führen, den Gotthard natürlich, San Bernardino – i

Mann und Frau

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Diesen Blog-Beitrag auch hören! Das ist eine «Espresso»-Kolumne vor fast genau sieben Jahren. Wie jetzt hatten in ganz Europa die Fussball-Meisterschaften wieder begonnen. Und es war ein Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau, zufällig mitgehört in einem Bistro im Zürcher Seefeld. Zwei Abschnitte dieser Kolumne habe ich aktualisiert. Mann und Frau Sie fragt, hast du es gesehen? Er fragt, was soll ich gesehen haben? Sie streckt ihm eine Ausgabe des «Spiegels» entgegen und sagt: Lies diesen Text. Er nimmt das Magazin und sagt nichts. Beginnt zu lesen. Und sie schaut ihn an, während er liest, und er liest lange und legt das Magazin dann wieder auf den Tisch. Und sagt weiter nichts. Und sie fragt: Und? Und er sagt ja, ja. Bruno und Luca, der Werber und der Architekt, sitzen am Nebentisch, stumm, sie blättern in ihren Zeitungen, einer die NZZ, der andere der Tagi, wie immer bei ihren morgendlichen Treffen im Bistro, aber sie lesen diesmal nicht, sondern hören mit, was die beiden mitein