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Es werden Posts vom Oktober, 2022 angezeigt.

Mini-Post in Cas Concos

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Eine Reportage. Von Fredy Wettstein (Text) und Roger Bataillard (Fotos und Übersetzung) Das ist die Geschichte der Post von Cas Concos, diesem kleinen Dorf im Südosten von Mallorca. Doch, was heisst Post? Es ist ein Eingang an der Carrer de l’Impressor Caldentey am Dorfrand, eine einzige Tür, sie ist meistens verschlossen mit Läden, die hier fast alle grün sind. Ein Platt Papier hängt daran, mit einem Klebeband festgemacht.   Diesen Blog-Beitrag auch hören! Lea este publicación en español! «Horario de Atención al Público» steht drauf, die Öffnungszeiten, immerhin von lunes bis viernes, also die ganze Woche, vom Montag bis Freitag, aber nur jeweils eine halbe Stunde, von 12 bis 12.30 Uhr, der Briefkasten nebenan wird jeden Tag um 13 Uhr geleert. Es steht auch geschrieben, wo die nächste Poststelle wäre, in Felanitx, 10 Kilometer entfernt, dort ist diese wenigstens jeden Morgen, aber nur bis 14.30 Uhr geöffnet. Seit 14 Jahren gibt es diese Mini-Post hier auf dem Land in 07208 Cas Concos

Sehnsucht

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Wir alle haben unsere Sehnsuchtsorte. Zufällig mal entdeckt, vorbeigefahren, angehalten, kurz geblieben, wieder gekommen und im Kopf nicht mehr weggebracht. Es ist wie beim Verlieben. Warum, weiss man nicht genau. Es ist einfach so. Ein erster Blick, eine erste Begegnung, flüchtig noch, aber irgendwie sofort vertraut. Bei Menschen wie bei Orten. Wie bei Cas Concos, oder korrekt: Cas Concos des Cavaller, einem Dorf, mehr Kaff, aber positiv gemeint, im Südosten der Insel Mallorca. Es hat eine Kirche, eine Hauptstrasse, einen Kern mit vielen Häusern, eine Galerie, eine Bäckerei, eine Apotheke, ein Immobilienbüro, ein paar Restaurants, und eines, das besonders anziehend ist, das Can Mel, das jeden Abend und das ganze Jahr über fast immer ausgebucht ist, und, gleich nebenan einen Laden für alles, mit Maria, die 89 ist, der Abuela, Grossmutter, inzwischen auch Urgrossmutter und immer noch jeden Tag im Laden steht oder sitzt und scheu lächelt. Oder Javier, ihr Enkel, der jeden Tag in seinem R

«Hmmm» zu Katar

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Die Kolumne «Espresso» lebt auf diesem Blog weiter Es ist, als wäre der Sommer nochmals zurückgekommen, dabei ist bald Winter, die Sonne blendet durch die Fenster in ihrem Lokal im Zürcher Seefeld, und Bruno, der Werber, schlug erst vor, den Espresso draussen zu nehmen. Aber es ist eben doch nicht mehr Sommer, es ist zu dieser Zeit am frühen Morgen noch empfindlich kühl. Und so sitzen sie drinnen, und neben ihnen, am runden Tisch, sitzen jene, die fast jeden Morgen hier sitzen, ein Stammtisch der grossen Lebenserfahrung, sie sind 70 und älter. Diesen Blog-Beitrag auch hören! Und sie reden wie immer, mal von jenem, mal von diesem, ein Wort gibt das nächste Thema, und manchmal verliert einer den Faden und redet über das, dabei reden die anderen bereits über dies, und das führt zu einer gewissen Konfusion und einem kurzen Schweigen. Der Krieg ist jetzt das Thema, er ist es jeden Morgen, auch wenn sie immer wieder sagen, sie wollen nun nicht mehr darüber reden, sie hätten genug, es mache