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Fussball kann so einfach sein: Mauritius, 2018.

Fast jeden Dienstag seit dem 21. Oktober 2014 schrieb ich im Tages-Anzeiger eine Kolumne. Erst hiess sie «Espresso», es war die wöchentliche Geschichte von Bruno und Luca, zwei Freunden, die sich morgens in einem Café trafen und über das Leben und vor allem den Sport redeten, dann hiess sie «Im Auge». 233 Kolumnen waren es insgesamt, anfangs 2020 erschien die letzte.
Schreiben ist manchmal eine Qual, 
aber
  Nicht-schreiben ist eine noch grössere.
Ein Virus verändert die Welt. Erst dachte ich: Ein Abschnitt geht also mit dieser letzten Kolumne zu Ende, 49 Jahre im Journalismus, erst bei der Zürichsee-Zeitung, dann beim Tages-Anzeiger. Doch schon bald merkte ich: Es fehlt mir. Das Schreiben, das Suchen nach einem ersten Satz, nach dem zweiten, und immer spürte ich, was ich einmal irgendwo gelesen hatte: Schreiben ist manchmal eine Qual, aber Nicht-schreiben ist eine noch grössere.

Peter Bichsel, der wunderbare Erzähler, der mich seit seinen «Kindergeschichten» fasziniert hat, nannte es einmal «Buchstabensucht».

Es ist so, lesen, schreiben, es begleitet mich ein Leben lang. Ich schrieb einst, bei der Zürichsee-Zeitung, über die letzten Barrierenwärterhäuschen am rechten Zürichseeufer, über Clown Dimitri, über ein Konzert von Nana Mouskouri oder Reinhard Mey, die Küsnachter Gesamtplanung, kulturelles, lokales, politisches; beim Tages-Anzeiger dann über Sport.
Ich möchte weiterhin nach einem ersten Satz suchen,
manchmal verzweifeln und denken, es gibt keinen

Ich möchte es weiterhin. Auch über Sport, aber nicht nur Sport, einfach über das schreiben, was mich beschäftigt, bewegt, begegnet, berührt. Ich möchte weiterhin nach einem ersten Satz suchen, manchmal verzweifeln und denken, es gibt keinen, und auch fast immer nicht wissen, welcher der letzte ist.


Ein Anfang, ein Ende. Einfach aufschreiben, nicht mehr nur jeden Dienstag, sondern dann, wann die Lust kommt oder die Idee und der Gedanke, der zu diesem ersten Satz führt - auch wenn es manchmal eine Qual ist. Aber regelmässig. In diesem Blog.

Kommentare

  1. Das mit dem ersten Satz kenne ich nur zu gut. Ist er gefunden, läufts von allein. Lustig, mein beruflicher Weg war genau andersherum als Deiner: Begann mit Fussball und endet voraussichtlich erst 2035 im Lokaljournalismus, ganz nah am Leben, diese Vielseitigkeit ist sehr bereichernd. Ich werde Deine Kolumne mit Interesse weiterverfolgen, lieber Fredy. Gruss, Ilona

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