Mond und Cave



Blog-Nr. 407


Schauen Sie heute in dieser wunderbaren Sommernacht zum Himmel, möglichst um 22.32 Uhr, denn in dieser Minute wird er am hellsten leuchten: Der Erdbeermond, er ist 399 631 Kilometer weg von unserer Erde, aber ganz nahe am Horizont, gross und dick scheint sein Gesicht, es ist ein astronomisches Phänomen.

Erst 2043 wird der Vollmond wieder so zu sehen sein, und er heisst nicht wegen seiner Farbe «Strawberry Moon», sondern Ureinwohner Amerikas gaben ihm einst diesen Namen während der Erdbeerernte.

Nick Cave solo im Theater 11 in Zürich

Und heute um 22.32 Uhr wird im Theater 11 in Zürich auch wieder Nick Cave, der singende Prediger, am Klavier sitzen, beim letzten Stück seiner Zugaben wohl, dem versöhnlichen «Into the arms, my Lord», mit dem Publikum als Chor. 

Denn Cave ist alleine auf der Bühne, ohne seine Band Bad Seds, nur Colin Greenwood von den Radiohead und The Smile begleitet ihn am Bass. Es ist ein intimer Abend, nicht der sonst keuchende, schreiende, betörende und Hände aus dem Publikum suchende und berührende Cave, sondern nur er solo, reduziert auf seine teils dunklen Lieder, in seinem edlen schwarzen Anzug mit seinen zurückgekämmten Haaren. 

Und Cave und der Erdbeermond. Ein Lied, das er im Theater 11 auch singt, handelt von ihm, den Vampiren, die vom Erdbeermond beschienen werden, «Cinnnamon Horses», und es heisst darin:

Denn Liebe verlangt nicht
Aber Liebe kostet alles/
Und Zimtpferde tanzen 
unter einem Erdbeermond/
Ich sagte, wir sollten
einander nicht verletzen/
Trotzdem verletzen wir
uns gegenseitig

Es passt zusammen, die Melancholie des Mondes, der heute besonders gross ist wie erst in 18 Jahren wieder, und die Melancholie von Nick Cave mit seinem vielen Schicksalsschlägen und den Liedern von Traurigkeit, Sehnsucht, Schwermut, Tod und Erlösung.


Eine nächste musikalische  Lesung 21. August
im Garten  bei «Culture Time» in Winterthur 


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