Überschattet
Blog-Nr. 357
Die WM in Küsnacht
Es liegt ein dunkler Schatten über dieser Rad-WM. Eine junge Frau starb, sie hatte ein ganzes Leben noch vor sich und vielleicht eine grosse Karriere, sie war erst 18. Muriel Furrer stürzte auf einer steilen Abfahrt und auf nassem und rutschigem Boden in einem Waldstück auf der Schmalzgruebstrasse oberhalb der Küsnachter Allmend. Es war am Donnerstagmittag dieser Woche. «Wir verlieren eine warmherzige und wunderbare junge Frau, die immer ein Lächeln auf ihrem Gesicht hatte», schrieb Swiss Cycling
Jetzt ist von dieser Weltmeisterschaft, die ein Radfest hätte sein sollen, dieser tragische Unfall im Kopf.
Auch in Küsnacht. Und damit auch als Schatten über all den Bildern von dieser Woche. Irgendwo im Dorf und irgendwann bei diesen vielen Rennen. Momentaufnahmen.
Die WM hatte nicht nur mit diesem schrecklichen Unfall seine Schattenseiten. Einige nervten sich. Weil sie sich nicht wie gewohnt bewegen konnten. Weil Teile der Stadt und einige Dörfer gesperrt waren für den privaten Verkehr. Geschäfte für Kunden kaum erreichbar waren und sich entschlossen haben, «Velo-Stress-Ferien» zu machen. Weil beispielsweise das Ristorante Totò im Seefeld über Mittag nur zu 10 Prozent und nicht wie üblich 90 Prozent ausgelastet war und um 17 Uhr, zur Apérozeit, statt Gedränge nur Leere rund um die Bar herrschte (Bild).
Und das letzte Bild. Zu Küsnacht. Aber nicht aus Küsnacht. Von weit weg, von einer Insel, die WM und der letzte Tag aus der Ferne.
Zuletzt, an diesem sonnigen Herbstsonntag mit wunderbaren Fernseh-Bildern von Zürich und auch von Küsnacht, wurde die Weltmeisterschaft zu einem Fest.
Nur dunkle Wolken am blauen Himmel bleiben im Kopf. Für immer.
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