Sanft

Blog-Nr. 352

 


Warum so? Warum einfach über Nacht?
Wir schwitzten doch. Lagen im Gras.
Sahen die Sterne am Himmel.
Fühlten uns frei. Und leicht. Und beschwingt.

 

Wir dachten doch, es soll bleiben.
Wenigstens noch einige Wochen.
Wir hatten noch nicht genug.
Weil wir so lange warten mussten.

 

Warum so? Warum einfach über Nacht?
Es hätte doch sanft passieren können.
Vom Blau langsam zum Hellblau.
Und vom Hellblau langsam zum Graublau.

 

Wir hätten uns langsam gewöhnen können.
Abschied nehmen vom Sommer.
Von Stunde zu Stunde. Von Tag zu Tag.
Etwas weniger Sommer. Hin zum Herbst.

 

Warum so? Warum einfach über Nacht?
Von intensiven Farben zu Pastell.
Ganz sanft. Und leicht. Und still.
Am Morgen Nebel. Später Licht.

 

Wir hätten auf ihn gewartet. Nachts.
Und hätten ihn mit einem Kuss begrüsst.
Den Herbst. Der auch so schön sein kann.
Wir hätten ihn in die Arme genommen.

 

Aber warum so? Von hell zu dunkel?
Warum einfach über Nacht?
Warum nicht sanft? Und zart?
Warum muss es gleich so düster sein?

 

Vielleicht weil diese Welt es nicht verdient.
Sanft zu sein. Und zart. Und leicht.
Wie auch Beziehungen oft enden.
Plötzlich ist alles traurig.





11.9.2024

 

Fredy Wettsteins Blog «Wieder im Auge» 

 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kuno Lauener und der Fotograf

Besuch bei Mamma

Hoarau – bitte nicht, YB!

Diego (8): «Yanick, Yanick»

Abschied nehmen

Das Flick-Werk

Chaos bei GC

Weite Reisen

Genug ist genug

Chloote!!!