Worte (die fehlen)

Blog-Nr. 314


Der deutsche Autor Bernhard Schlink sagte kürzlich bei einer Lesung im Zürcher Bernhard-Theater, er müsse, wenn er an ein neues Buch denke, immer einen Plot haben, und dann würden sich Personen und ihre Geschichten entwickeln. Er schreibe nicht vom Thema her, sondern von der Geschichte. Und Martin Suter will, wenn er mit einem Roman beginnt, immer das Ende kennen, er müsse es wissen, sonst könne er nicht mit dem Schreiben beginnen.

Und das entsteht, wenn mir die Geschichte nicht einfällt oder das erste Wort dazu – und das Ende sowieso nicht:




Nach Worten suchend.

Die passen – jetzt.

In diesem Moment.

An diesem Tag.

Mit diesem Gefühl.


Ein Wortsuchender.

Immer wieder von Neuem.

Und das Blatt ist weiss.

Die Tasten unberührt.


Weil das Wort nicht im Kopf ist.

Das erste Wort.

Und damit auch das zweite.


Es fehlt das erste Wort.

Es gibt auch kein letztes.

Vielleicht ist es ja gut.

Sprachlos sein. Wortlos.


Nur bei sich.



15.3.2014/fw




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