Gedanken

Blog-Nr. 316

Ein Gedicht –
und dazwischen
aufgeschreckt


­­­


­Schwebend. Mit Gedanken
schönen und anderen
wie ein Schmetterling
in der Frühlingsluft

­­­Aus der ­­­­­«NZZ», in einem Leitartikel:
«Europa muss aufrüsten, um den Frieden zu erhalten
– das wird uns teuer zu stehen kommen.
 Aber es gibt keine Alternative,
 wenn wir weiter in Sicherheit leben wollen.»


Sie geniessen den Moment
nur das Wasser vor Augen
mal blau, mal grau, mal grün
es umspült die Gedanken

Aus der «Zeit» in einem Interview mit Joschka Fischer, der 1998
der erste grüne Aussenminister von Deutschland wurde:
«Ich hätte mir auch nicht vorstellen können,
dass ich mich einmal für Aufrüstung aussprechen würde,
sogar für nukleare Abschreckung. Stellen Sie sich das mal vor! Aber so ist die Lage.»


Und die Gedanken kreisen
im Wind und erwärmen sich
weil sie Wärme brauchen
in dieser kalten Welt

Aus dem «Tages-Anzeiger», ein Kommentar zur einer Aussage  Donald Trumps,
es werde ein Blutbad für das ganze Land geben, sofern er nicht gewählt werde:
«Es ist die Sorge, dass ein Wahlverlierer Trump gefährlicher wäre als ein Wahlsieger Trump.
 Seine Warnung klingt nach Erpressung in einem Land voller Waffen:
Wählt mich, sonst wird es blutig!»


Ganz weit weg fliegen sie
irgendwohin, wo es anders ist
anders als hier, wo es doch
eigentlich auch schön wäre 

Nochmals Joschka Fischer in der «Zeit» auf die Frage,
wer und was uns schützt, sollte Trump wirklich gewählt werden:
«Der liebe Gott.» Und auf die Frage, seit wann er an den lieben Gott glaube:
«Niemand. Niemand schützt uns dann, im Klartext.»


Und sie werfen allen Ballast ab
sie wollen frei sein von allem
frei von diesen Gedanken
die uns vor dem Glück trennen

Aus dem «Spiegel»:
«Donald Trump war ein Playboy, wurde als Präsident zum notorischen Lügner,
dennoch sehen ihn seine Anhänger als Gesandten Gottes.
 Der Ex-Präsident arbeitet an seinem Ruf als Geschenk des Himmels.»


Das wir hier doch haben,
aber immer abgelenkt sind
von so vielem, das schmerzt
und uns so wütend macht

Aus der «Süddeutschen Zeitung» in einer Reportage über Menschen,
die im Krieg starben. Der Dichter Maksym Krywzow postete zwei Tage
 vor seinem Tod an der Front auf Instagram dieses Gedicht:
«Mein Kopf rollt von Baum zu Baum/wie ein Steppenstrauch/
oder ein Ball/aus meinen abgetrennten Armen».
 Sein Buch «Gedichte aus der Schiessscharte» wurde 2023 in die Liste
 der besten urkainischen Bücher aufgenommen.


Diese Gedanken sollen uns
befreien von allem, 
sollen uns träumen lassen 
und hoffen, dass es gut kommt

Aus der «NZZ«, auch ein Leitartikel.
«Ukraine. Naher Osten. Taiwan. Drei Schauplätze, drei Bedrohungen.
Die Befürchtung ist naheliegend, dass sich die Brandherde nicht isolieren lassen.
Aus Unachtsamkeit oder mit voller Absicht könnte sich das Feuer ausbreiten.
 Am Ende steht der Globus in Flammen.»

Irgendwann.




18.3.2024/fw

Fredy Wettsteins Blog «Wieder im Auge» 

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