Zwei Welten
Blog-Nr. 281
Es ist das gleiche Spiel. Ein grüner Rasen, ein Ball, zwei Tore, elf gegen elf, 90 Minuten. Und doch sind es zwei Welten, erlebt innert 22 Stunden.
Die eine Welt, in München, Freitagabend, Anpfiff 20.30 Uhr, in der Allianz Arena, wie immer längst ausverkauft, 75 000 Zuschauer, der Gipfel in der deutschen Bundesliga, der Erste, Bayer Leverkusen, gegen den Zweiten, Bayern München.
Die andere Welt, in Küsnacht, Samstagabend, Anpfiff 18 Uhr, im Heslibach, Stadion kann man nicht sagen, 100 Zuschauer (geschätzt), 2. Runde im Zürcher Regionalcup, Nachbar gegen Nachbar, Küsnacht gegen Zollikon.
Bayern gegen Bayer, der Superstar, der 100 Millionen Euro oder vielleicht noch einige mehr gekostet hat (Harry Kane), schiesst früh das 1:0, am andern Tag , als in München das Oktoberfest beginnt und «O'zapft is», titelt die «Abendzeitung» aber so: «Späte Wiesn-Video-Watschn». Die Leverkusener hatten in der 94. Minute das 2:2 geschossen, mit einem Elfmeter, der nicht der Schiedsrichter, aber der Mann im Videoraum gesehen hatte.
In Küsnacht brät die Frau des Dorfmetzgers die Würste, er steht hinter dem Buffet, die hinter dem Uetliberg untergehende Sonne blendet so stark, dass man einige Minuten kaum etwas sieht, und der Präsident des FCK macht wie immer am Handy den Liveticker, schreibt aber es sei «grottenschlecht», was er sehe, und der letzte Satz heisst: «Jetzt brauche ich einen Drink.» Seine Mannschaft verliert 0:2.
Und das sind die Bilder aus den zwei Welten:
Bayer und Bayern vor dem Spiel
Küsnacht und Zollikon vor dem Spiel
Pause: Die VIPs sind alle beim Champagner (leere rote Sitze)
Die Haupttribüne (einzige) im Heslibach wird renoviert
wie immer brillant und sehr inspiriert
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