Zweimal Büne, einmal Ball

 


Eine Reise nach Bern. In ein Museum mit Fussball als Thema, in ein anderes Museum mit Bildern, und dann an ein Konzert, live, mit dem gleichen Künstler, alles nahe beieinander, im Quartier Kirchenfeld.



Das Bernische Historische Museum am Helvetiaplatz ist das zweitgrösste der Schweiz. Und weil die Young Boys ihr 125-Jahr-Jubiläum feiern, gibt es eine Ausstellung, in der man vieles erfährt über die Geschichte dieses Klubs und auch der Gast gleich selber Akteur sein kann. Beispielsweise kann man die Szene nachspielen, damals an diesem 28. April 2018, als Marco Wölfli diesen Elfmeter hielt und YB dann erstmals nach 32 Jahren wieder Meister wurde.



Nicht weit vom Historischen Museum steht das Naturhistorische Museum und hier stellt Büne Huber, der Frontmann von Patent Ochsner, seine Kunstwerke aus. Ohne Malerei keine Musik, ohne Musik keine Malerei, sagt Büne Huber. Diese Porträts auf den Blechen sind inspiriert vom Souk in Marakesch. Büne hat sie ursprünglich nur für sich gemacht und damit sein Arbeitszimmer tapeziert. Als Inspirationsquelle.



Und jetzt hängen sie im Museum.


 
Der Kabarettist und Autor Bänz Friedli sagte in seiner Laudatio bei der Eröffnung der Ausstellung: «Büne, was du uns hier zeigst von dir, ist sinnlich, rauschhaft, spielerisch, bald ganz leicht und plötzlich morbid, saublöd zuweilen, dann wieder saugescheit und meistens beides aufs Mal.» 

 

 Dieses Bild war die Grundlage für den wunderbaren Song «Für immer uf di». Es stellt, sagt Büne, die wackelbeinige Frau Blüthner (sein Flügel) dar, am Morgen nach der Abschiedsfeier zu Ehren seiner Mutter, die einige Wochen zuvor verstorben war.

 

 Das Bild, es hatte seinen Ursprung 2003, habe sein Gesicht mehrmals verändert.

 

Gans im Glück. Büne hatte gelesen, dass Gänse es lieben würden, sich in Mohnfeldern zu berauschen.

 

Nicht weit weg vom Museum, unten an der Aare, auf dem Sportplatz Schwellenmätteli, auf dem einst die Young Boys gespielt hatten, spiel(t)e nun die Band Patent Ochsner sieben Konzerte. Dabei auch vier oder fünf Lieder, die vielleicht so, vielleicht nochmals verändert, im nächsten Mai auf einem neuen Album erscheinen werden. Einige Liedtexte sind auch in Bildern im Museum versteckt. Auch dieser Satz, er taucht in einem Lied auf: «Sie bauen ihre Schiffe, um zu Hause zu bleiben.» Wunderbar. (Im Bild neben Büne Huber der Pianist Christian Brantschen) 

 
 
Bänz Friedli sagte es so: «Es gibt das System Patent Ochsner. Gewiss, er ist der Fixstern dieses Systems, die Sonne, um die es kreist. Aber es braucht Menschen rundherum, Kolleginnen, Mitarbeiterinnen, welche die Ideen auffangen, ausfeilen, weitertragen, zur Blüte bringen und, je nachdem, zum Bluten.» Und eben Musiker, grossartige Musiker, die auch bei diesen Konzerten alle ihren Auftritt haben.

 

Und eben dieser Ort, die Aare daneben, das Münster oben, das Bundeshaus auf der anderen Seite. Grossartig. 
 


Seine letzten Worte beim Konzert am Dienstag: Büne Huber wie er ist, er könne seinen Schnabel manchmal nicht halten, er ist immer offen, legte sein Herz auf den Tisch, weil er an diesem Abend emotional belastet war. Ein Glas auf die Liebe und eines auf das volle Leben. (Youtube, Video Fredy Wettstein). 




125 Jahre YB, die Ausstellung zum Jubiläum. - Bernisches Historisches Museum. - Ausstellung noch bis 7. Januar 2024 geöffnet.

Kunstausstellung von Büne Huber. - Naturhistorisches Museum in Bern. - Ausstellung noch bis zum 30. August geöffnet.

Konzert Patent Ochsner im Schwellenmätteli. - Donnerstag, 10.8. letzter Auftritt (Konzert wie alle zuvor ausverkauft).

 

 

 

 

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