Auf den Sack gehen
Blog-Nr 276
Und es war so typisch, und sagt so alles aus, über Urs Fischer, wie er ist, wie er denkt, wie er spricht, warum er so beliebt ist, in Berlin, nicht vielleicht im ganzen Berlin, aber im Osten, wo die Union, dieser Arbeiterverein zu Hause ist, in Köpenick. Aber er ist überall beliebt in Deutschland, eben wurde er bei einer Umfrage des Fachmagazin «Kicker» zum deutschen «Trainer des Jahres» gewählt, es war eine Wahl von 293 Journalisten, und er wurde mit grossem Abstand gewählt. Er war auch Schweizer «Trainer des Jahres», und Berlins «Coach des Jahres», schon mehrmals.
Urs Fischer ist Urs Fischer, in jedem Moment, dafür lieben sie ihn. Er kneift auf dem Video, das auf Youtube und anderswo zu finden ist, die Lippen zusammen als er das gesagt hat, aber man spürt, wie er auch innerlich schmunzelt, obwohl er es ganz ernst meint, denn Fischer geht seinen Spielern sicher oft auch auf den Sack.
Damit hatte und hat er auch diesen Erfolg: 2018 war er zur Union gekommen, 2019 stieg er in die 1. Bundesliga auf, alle glaubten, es sei nur ein kurzes Abenteuer, Union blieb oben, qualifizierte sich 2021 für die Conference League, 2022 für die Europa League, und jetzt, in diesem Jahr, gar für die Champions League.
Aber Urs Fischer wird auch jetzt wieder das Gleiche sagen (und seinen Spielern deshalb auf den Sack gehen), Champions League sei ja wunderbar, aber wichtig sei die Bundesliga, 40 Punkte seien am Ende nötig, das sollte reichen, um nicht abzusteigen.
In einer Woche beginnt die Bundesligasaison wieder. Und ich freue mich auf Urs Fischer, der so wunderbar passt zu diesem kultigen Klub in Köpenick. Auf seine «äh»’s, auf «endlich», vielleicht «schlussendlich», auf sein «hä» manchmal am Schluss eines Satzes, auf sein verschmitztes Lächeln, auf seine Demut, seinen treuen Blick in die Kamera, seine Bescheidenheit in diesem Geschäft der vielen Selbstdarsteller, seine Bodenhaftigkeit. Er sagt selber über sich, er sei ein Dienstleister für die Mannschaft.
In einer Woche beginnt die Bundesligasaison wieder. Und ich freue mich auf Urs Fischer, der so wunderbar passt zu diesem kultigen Klub in Köpenick. Auf seine «äh»’s, auf «endlich», vielleicht «schlussendlich», auf sein «hä» manchmal am Schluss eines Satzes, auf sein verschmitztes Lächeln, auf seine Demut, seinen treuen Blick in die Kamera, seine Bescheidenheit in diesem Geschäft der vielen Selbstdarsteller, seine Bodenhaftigkeit. Er sagt selber über sich, er sei ein Dienstleister für die Mannschaft.
Er weiss, Glück ist eine Momentaufnahme. Man kann aber etwas dafür tun, damit es wieder kommt. Dafür muss er, muss seine Mannschaft manchmal eklig sein, «eklik» sagt er, oder den Spielern eben auf den Sack gehen.
Die Zuschauer werden ihn – wie auch die Spieler – vor einem Spiel nach dem Namen mit «Fuss-ball-gott!!» antworten und begrüssen. Und dazu wird in diesem Herbst an manchen Abenden eine Melodie ertönen, die einst Georg Friedrich Händel komponiert hat. Die Champions-League-Melodie. Beim 1. FC Union Berlin. «Einfach der Wahnsinn» sei das, schreibt er selber in einer SMS-Nachricht.
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