Kicken auf der Wiese
Es war im Englischen Garten in München, an einem Samstagnachmittag. Im Radio sagten sie, es werde in den nächsten Tagen erstmals Sommer in diesem Jahr, richtig heiss, aber jetzt waren die Wiesen und die vielen Wege noch nass, es hatte geregnet, der Himmel grau, und es waren mehr Gänse, Schwäne und Enten unterwegs als Menschen in dieser wunderbaren grünen Landschaft.
Auf einer Wiese, nahe beim kleinen See, spielen zwei Teams gegeneinander Fussball, sie spielen vielleicht jeden Samstagnachmittag hier, ihr Samstagskick.
Auf einer Wiese, nahe beim kleinen See, spielen zwei Teams gegeneinander Fussball, sie spielen vielleicht jeden Samstagnachmittag hier, ihr Samstagskick.
Einige wenige sind jung, die meisten älter, einige, so scheint es, bewegen sich regelmässig sportlich, von den anderen, den meisten, kann man dies, von aussen betrachtet, nicht sagen.
Diese spielen auch weniger, sie stehen mehr dort, an einem Ort der Wiese, wo irgendwer gesagt hat, sie sollen hier stehen. Und dann stehen sie halt dort, der Linksaussen einfach links und sehr aussen. Er scheint froh, wenn der Ball nicht in seine Nähe kommt, er ist mehr ein zuschauender Mitspieler.
Aber ein richtiges Spiel ist es, nicht elf gegen elf, es sind neun gegen neun, möglicherweise sind einige nicht gekommen, weil es zu trüb war. Irgendeiner hat gelbe Überziehleibchen mitgebracht, damit sie sich auch unterscheiden, den mit dem grössten Körperumfang haben sie ins Tor gestellt (oder er hat sich, zur eigenen Schonung, selber dafür gemeldet), Holzstecken markieren die Tore.
Und einmal, da ist es wie bei den Grossen. Da gibt es plötzlich Streit. Es wird geredet und geschrien, in ganz verschiedenen Sprachen, heftig diskutiert, gar etwas geschubst, einen Schiedsrichter gibt es natürlich nicht. Einer ruft «La partita è finita».
Aber ein richtiges Spiel ist es, nicht elf gegen elf, es sind neun gegen neun, möglicherweise sind einige nicht gekommen, weil es zu trüb war. Irgendeiner hat gelbe Überziehleibchen mitgebracht, damit sie sich auch unterscheiden, den mit dem grössten Körperumfang haben sie ins Tor gestellt (oder er hat sich, zur eigenen Schonung, selber dafür gemeldet), Holzstecken markieren die Tore.
Und einmal, da ist es wie bei den Grossen. Da gibt es plötzlich Streit. Es wird geredet und geschrien, in ganz verschiedenen Sprachen, heftig diskutiert, gar etwas geschubst, einen Schiedsrichter gibt es natürlich nicht. Einer ruft «La partita è finita».
Nicht alle beteiligen sich daran, einige bleiben dort, wo sie auf der Wiese sowieso immer stehen und schütteln nur den Kopf, verstehen gar nicht recht, warum die da vor dem einen Tor streiten. Der Torhüter nutzt die Gelegenheit, um hinter einem nahen Baum zu verschwinden und anderes zu erledigen.
Es geht, so muss man es als Beobachter von aussen verstehen, um die Frage, ob es nun ein Tor war oder doch nicht. Wie damals, 1966, beim WM-Final in London im Wembley, da diskutieren sie heute noch darüber, war er drin oder vielleicht doch nicht?
Der Ball, zeigt einer an, indem er den Ball mit den Händen vor seinen Bauch hält, so gut es wenigstens geht, soll einen halben Meter hinter der Linie, die es nicht gibt, gewesen sein. Andere, in den gelben Leibchen, bestreiten dies vehement, indem sie den Mann mit dem Ball einige Zentimeter nach hinten schubsen. Hier, klar vor der Linie, die sie sich vorstellen, sei er doch gewesen. Nie, nie drin.
Der Samstagskick scheint ein abruptes und unschönes Ende zu nehmen, es gibt solche, die bereits zu ihren Velos laufen und sich wortlos verabschieden, als dann plötzlich, nach langen Minuten, die Vernunft stärker ist.
Sie spielen weiter. Der Torhüter ist zurück von seinem dringenden Ausflug hinter dem Baum, der Linksaussen steht wieder unbeteiligt links und aussen und hofft, dass der Ball anderswo hingespielt wird, und der Beobachter am Rande, zufällig hier an diesem Samstagnachmittag, eigentlich nach München gekommen, um die Bayern in der Allianz-Arena feiern zu sehen, denkt: So schön kann Fussball sein. Und jedes Spiel ist wieder eine Welt für sich. Auch auf einer Wiese im Englischen Garten.
Es geht, so muss man es als Beobachter von aussen verstehen, um die Frage, ob es nun ein Tor war oder doch nicht. Wie damals, 1966, beim WM-Final in London im Wembley, da diskutieren sie heute noch darüber, war er drin oder vielleicht doch nicht?
Der Ball, zeigt einer an, indem er den Ball mit den Händen vor seinen Bauch hält, so gut es wenigstens geht, soll einen halben Meter hinter der Linie, die es nicht gibt, gewesen sein. Andere, in den gelben Leibchen, bestreiten dies vehement, indem sie den Mann mit dem Ball einige Zentimeter nach hinten schubsen. Hier, klar vor der Linie, die sie sich vorstellen, sei er doch gewesen. Nie, nie drin.
Der Samstagskick scheint ein abruptes und unschönes Ende zu nehmen, es gibt solche, die bereits zu ihren Velos laufen und sich wortlos verabschieden, als dann plötzlich, nach langen Minuten, die Vernunft stärker ist.
Sie spielen weiter. Der Torhüter ist zurück von seinem dringenden Ausflug hinter dem Baum, der Linksaussen steht wieder unbeteiligt links und aussen und hofft, dass der Ball anderswo hingespielt wird, und der Beobachter am Rande, zufällig hier an diesem Samstagnachmittag, eigentlich nach München gekommen, um die Bayern in der Allianz-Arena feiern zu sehen, denkt: So schön kann Fussball sein. Und jedes Spiel ist wieder eine Welt für sich. Auch auf einer Wiese im Englischen Garten.
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