Verstörende Zeiten
Putin wird Kiew nicht angreifen. Dachten wir. Warum haben wir uns so getäuscht in diesem fürchterlichen Machtmenschen, der ein Land überfällt und dessen Liste der Verbrechen doch schon vorher endlos war?
Wir sehen überall Bilder. Es ist ein Krieg in Bildern. Live, auf den verschiedensten Kanälen. Noch nie gab es so viele Bilder von einem Krieg. Wir werden zugemüllt mit Informationen. Aber was wissen wir wirklich?
Wladimir Putin wirkt wie ein Grossvater im Bunker, sagt einer in einer Diskussionssendung am Fernsehen, in seiner eigenen Welt mit seinen grotesken Monstermöbeln, seinem starrem Blick, der böse Gedanken ausstrahlt.
Einst Komiker, jetzt Präsident: Wolodimir Selenski. |
Und dort Wolodimir Selenski in seinem olivgrünen Shirt, wie ein Influenzer wirke er, der sich draussen in den Strassen von Kiew selber filmt und alles auf den sozialen Medien verbreitet. Er war bis vor kurzem Komiker und Schauspieler, hat einmal in einem Film den Präsidenten gespielt – und ist es jetzt selber, und jeden Tag fragen wir uns: Lebt er noch?
Wo ist unser Schutzraum, wohin müssten wir gehen, wenn ...? Haben wir je gedacht, dass wir uns einmal eine solche Frage stellen müssen?
«Russland ist per se nicht schlecht, und Putin ist zum Glück nicht Russland. Auch viele Russen sind über das, was in diesen Tagen geschieht, und die Aussichten, die damit verbunden sind, hell entsetzt.» Steht in der NZZ.
Putin ist nicht Russland. Es gibt 144 Millionen Russen und Russinnen, viele lebten bereits in Armut und stürzen nach den wirtschaftlichen Sanktionen des Westens in eine noch grössere Krise.
«Papa, weshalb braucht Putin so viel Land?», fragt in Zürich die kleine Marta ihren Vater Roman Vorushin. So steht es im Tages-Anzeiger.
«Die Welt hat das Monster erblickt, wahnhaft, gnadenlos. Ganz allmählich war das Ungeheuer gewachsen, berauscht von absoluter Macht, imperialer Aggressivität und Gehässigkeit, angetrieben von Ressentiment gegenüber dem Ende der UdSSR und von Hass auf die westlichen Demokratien.» Schreibt Wladimir Sorokin, der als bedeutendster zeitgenössischer russischer Schriftsteller gilt, in der «Süddeutschen Zeitung».
Wir wollen Frieden. Und alle reden plötzlich von Aufrüstung. Mehr Geld für kriegerische Waffen, eigentlich ein Irrsinn.
«Für die Mehrheit der Deutschen ist Putin kein Feind, wohl aber für den medialen Betrieb der Journalisten und Intellektuellen. Sie hassen den russischen Präsidenten von Herzen, weil er für all das steht, was sie ablehnen, verteufeln und was deshalb nicht sein darf: Tradition, Familie, Patriotismus, Krieg, Religion, Männlichkeit, Militär, Machtpolitik und nationale Interessen. Putins Verbrechen besteht aus ihrer Sicht darin, dass er die grösste Schwäche des Westens aufgedeckt hat: politische Korrektheit.» Das schrieb Weltwoche-Chefredaktor und -Verleger Roger Köppel am 24. Februar unter dem Titel «Kleine Psychologie der Putin-Kritik.» Köppel verbreitete das am Tag, als Putin seine Soldaten in die Ukraine einmarschieren liess.
Schon hunderte Male haben wir - war es nicht jeweils an einem Mittwoch, um zwei Uhr? – die Sirenen heulen gehört. Zu Testzwecken. Und wenn sie jetzt an einem Samstag ertönen?
«Und er versteckt sich wohl irgendwo im Kaukasus, hat dort seinen Bunker nachgebaut», sagt einer im Ristorante Totò im Seefeld, sie haben sich zur morgendlichen Café-Runde getroffen.
Das Konzert von Anna Netrebko in Zürich findet nicht statt. Das Opernhaus schreibt, man habe feststellen müssen, «dass unsere entschiedene Verurteilung von Wladimir Putin und seinem Handeln einerseits und Anna Netrebkos öffentliche Position dazu andererseits nicht kompatibel sind». Netrebko wird so ziert: «Dies ist nicht die Zeit, in der ich Musik machen und auftreten kann.»
Zwei Jahre haben wir täglich auf Zahlen geschaut, immer kurz nach Mittag; oh schreck, wieder sind sie gestiegen. Jetzt erwachen wir und erschrecken über neue Push-Meldungen, jetzt kommen sie aus der Ukraine. «Gemessen an einem Krieg vor unserer Haustür sind die Corona-Debatten albern», sagt die Soziologin Katja Rost. Und der Autor und Filmemacher Alexander Klug in einem Interview mit der «Zeit»: «Das Einzige, was absolut unbeherrschbar bleibt, ist Krieg. Krankheit kann man heilen, Krieg nicht.»
Wir wollen Frieden. Und alle reden plötzlich von Aufrüstung. Mehr Geld für kriegerische Waffen, eigentlich ein Irrsinn.
«Für die Mehrheit der Deutschen ist Putin kein Feind, wohl aber für den medialen Betrieb der Journalisten und Intellektuellen. Sie hassen den russischen Präsidenten von Herzen, weil er für all das steht, was sie ablehnen, verteufeln und was deshalb nicht sein darf: Tradition, Familie, Patriotismus, Krieg, Religion, Männlichkeit, Militär, Machtpolitik und nationale Interessen. Putins Verbrechen besteht aus ihrer Sicht darin, dass er die grösste Schwäche des Westens aufgedeckt hat: politische Korrektheit.» Das schrieb Weltwoche-Chefredaktor und -Verleger Roger Köppel am 24. Februar unter dem Titel «Kleine Psychologie der Putin-Kritik.» Köppel verbreitete das am Tag, als Putin seine Soldaten in die Ukraine einmarschieren liess.
Schon hunderte Male haben wir - war es nicht jeweils an einem Mittwoch, um zwei Uhr? – die Sirenen heulen gehört. Zu Testzwecken. Und wenn sie jetzt an einem Samstag ertönen?
Im «Spiegel» steht: «Die Putin-Versteher überall auf der Welt, sie tragen eine Mitschuld an diesem Krieg.»
Nur noch ein Thema: Krieg. |
«Und er versteckt sich wohl irgendwo im Kaukasus, hat dort seinen Bunker nachgebaut», sagt einer im Ristorante Totò im Seefeld, sie haben sich zur morgendlichen Café-Runde getroffen.
Das Konzert von Anna Netrebko in Zürich findet nicht statt. Das Opernhaus schreibt, man habe feststellen müssen, «dass unsere entschiedene Verurteilung von Wladimir Putin und seinem Handeln einerseits und Anna Netrebkos öffentliche Position dazu andererseits nicht kompatibel sind». Netrebko wird so ziert: «Dies ist nicht die Zeit, in der ich Musik machen und auftreten kann.»
Zwei Jahre haben wir täglich auf Zahlen geschaut, immer kurz nach Mittag; oh schreck, wieder sind sie gestiegen. Jetzt erwachen wir und erschrecken über neue Push-Meldungen, jetzt kommen sie aus der Ukraine. «Gemessen an einem Krieg vor unserer Haustür sind die Corona-Debatten albern», sagt die Soziologin Katja Rost. Und der Autor und Filmemacher Alexander Klug in einem Interview mit der «Zeit»: «Das Einzige, was absolut unbeherrschbar bleibt, ist Krieg. Krankheit kann man heilen, Krieg nicht.»
Pandemie und Krieg, etwas ist gleich: Beides hat viele gespalten, auseinander gerissen, zu Gräben geführt – aber beides führt uns auch zusammen, hat klar gemacht, was wichtig ist im Leben. Dankbarkeit zuerst.
Aber der Krieg ist wie das Virus: Unberechenbar, er kann sich ausbreiten.
Niemand will diesen Krieg, ausser er. Aber warum sagt ihm das niemand? Es ist kein Krieg Russland gegen die Ukraine, es ist ein Krieg Putin gegen die Ukraine oder gar gegen die ganze Welt.
«Diktatoren sagen nie: Warum? Sondern: Warum nicht», sagt Garri Kasparow, Schachweltmeister und Kreml- und Putin-Kritiker, er lebt inzwischen mit seiner Familie in New York.
«Bis vor Wochenfrist wussten viele Journalisten auf Twitter alles über die Pandemie. Über Nacht wandelten sie sich zu Credit-Suisse-Experten. Drei Nächte später konnten sie Putin und die Sanktionen erklären. Covid und CS? Abgehackt wie eine TV-Serie nach der letzten Folge. Es scheint, als wüssten die Medienschaffenden immer alles», kommentiert Peter Hossli in der «NZZ am Sonntag».
«Und wie hat der andere geheissen?», fragt einer in der Totò-Männerrunde an diesem Morgen, ein kurzes Schweigen, sie schauen sich an, «ja, natürlich: Hussein, Saddam». Ein anderer meint: «So schnell vergisst man Namen.»
Nur mit einer aktiven Verteidigung, also der Kombination von defensiven und offensiven Aktionen, kann ein Gegner geschlagen werden. Es gehe in der Informationsflut verloren, dass sie gut verteidigt hätten, aber noch keine Offensiven in den Flanken unternommen hätten, lese ich irgendwo. Ein Krieg und die Taktik dazu wie bei einem Fussballspiel. Schauderhaft.
«Wir sollten alles tun, damit dieses Monster ein für alle Mal Vergangenheit bleibt.» Nochmals Sorokin.
Niemand will diesen Krieg, ausser er. Aber warum sagt ihm das niemand? Es ist kein Krieg Russland gegen die Ukraine, es ist ein Krieg Putin gegen die Ukraine oder gar gegen die ganze Welt.
«Diktatoren sagen nie: Warum? Sondern: Warum nicht», sagt Garri Kasparow, Schachweltmeister und Kreml- und Putin-Kritiker, er lebt inzwischen mit seiner Familie in New York.
«Bis vor Wochenfrist wussten viele Journalisten auf Twitter alles über die Pandemie. Über Nacht wandelten sie sich zu Credit-Suisse-Experten. Drei Nächte später konnten sie Putin und die Sanktionen erklären. Covid und CS? Abgehackt wie eine TV-Serie nach der letzten Folge. Es scheint, als wüssten die Medienschaffenden immer alles», kommentiert Peter Hossli in der «NZZ am Sonntag».
«Und wie hat der andere geheissen?», fragt einer in der Totò-Männerrunde an diesem Morgen, ein kurzes Schweigen, sie schauen sich an, «ja, natürlich: Hussein, Saddam». Ein anderer meint: «So schnell vergisst man Namen.»
Nur mit einer aktiven Verteidigung, also der Kombination von defensiven und offensiven Aktionen, kann ein Gegner geschlagen werden. Es gehe in der Informationsflut verloren, dass sie gut verteidigt hätten, aber noch keine Offensiven in den Flanken unternommen hätten, lese ich irgendwo. Ein Krieg und die Taktik dazu wie bei einem Fussballspiel. Schauderhaft.
«Wir sollten alles tun, damit dieses Monster ein für alle Mal Vergangenheit bleibt.» Nochmals Sorokin.
Im Café du Commerce in der Berner Altstadt kommt ein Gast durch die Tür, schön sei es wieder, Normalität, sagt er. «Ja, ja», antwortet der Chef, er sagt es besorgt, «wenn nur der Putin nicht spinnen würde.» Später, im Casino-Theater, beim dritten Unplugged-Abend von Patent Ochsner, kündet Büne Huber das zweite Lied im Konzert so an: «Üsi Gedanke gö i Oschte, id Ukraine, zurä Frou, sie heisst Ludmilla.»
«Es ist Krieg in Europa, die Schweigeminute hat zu sich zurückgefunden, sogar die Schreihälse müssen die Stille im Stadion aushalten. Auch so hört sich die Zeitenwende an.» Aus einem «Streiflicht», der täglichen Kolumne der «Süddeutschen».
In der «Zeit» schreibt Chefredaktor Giovanni di Lorenzo: «Im Moment sind wir alle Ukrainer. (...) 55 Prozent unseres Gases kommen von Russland, 45 Prozent der Steinkohle, 34 Prozent des Rohöls. Sollte dieser Energiefluss infolge der Sanktionen versiegen, werden wir dann auch bereit sein, für die Ukrainer zu frieren, vor allem aber: zu blechen?»
Irgendwo gehört oder in einer Zeitung gelesen, ich weiss es nicht mehr wo genau, aber irgendwie hiess es so: «Ukraine-Krieg: Warum Sie Ihrer Anlagestrategie treu bleiben sollten.»
Wir stellen uns lieber nicht vor, wie es wäre, wenn in den USA der andere noch Präsident wäre.
Im Radio, auf irgendeinem Sender, sagt der Moderator, es sei das Lied zum Tag, «Wir ziehen in den Frieden», Udo Lindenberg singt es, es heisst darin:
«Zu diesem schrecklichen Desaster wäre es nie gekommen, wenn uns die Wahl nicht gestohlen und ich noch Präsident wäre», sagte der andere in diesen Tagen bei einem Auftritt vor seinen Getreuen und beklatscht sich selber.
Wir sehen am Bildschirm verzweifelte Mütter, weinende Kinder, irgendwo in Kellern oder U-Bahn-Schächten, und anderswo Männer in Panzern und mit Gewehren, einstürzende und brennende Häuser, von Raketen getroffen; Kliniken, Schulen und Atomkraftwerke werden angegriffen - und es ist keine Netflix-Serie, sondern es sind Bilder von jetzt, live, sie erzählen viel, und wir wissen doch nicht, ob sie alles richtig erzählen.
In Russland wird ein Gesetz verabschiedet, das für «unzutreffende Berichterstattung» über die Streitkräfte und Falschinformationen über die Armee eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren vorsieht. Krieg darf nicht Krieg genannt werden. Es heisst: ein militärischer Sondereinsatz.
In der «Zeit» schreibt Chefredaktor Giovanni di Lorenzo: «Im Moment sind wir alle Ukrainer. (...) 55 Prozent unseres Gases kommen von Russland, 45 Prozent der Steinkohle, 34 Prozent des Rohöls. Sollte dieser Energiefluss infolge der Sanktionen versiegen, werden wir dann auch bereit sein, für die Ukrainer zu frieren, vor allem aber: zu blechen?»
Irgendwo gehört oder in einer Zeitung gelesen, ich weiss es nicht mehr wo genau, aber irgendwie hiess es so: «Ukraine-Krieg: Warum Sie Ihrer Anlagestrategie treu bleiben sollten.»
Wir stellen uns lieber nicht vor, wie es wäre, wenn in den USA der andere noch Präsident wäre.
Im Radio, auf irgendeinem Sender, sagt der Moderator, es sei das Lied zum Tag, «Wir ziehen in den Frieden», Udo Lindenberg singt es, es heisst darin:
«Ich steh vor euch mit meinen alten Träumen
Von Love und Peace und jeder Mensch ist frei
Wenn wir zusammen aufstehen, könnte es wahr sein
Es ist soweit, ich frag, bist du dabei
Wir ham doch nicht die Mauer eingerissen
Damit die jetzt schon wieder Neue bauen
Komm lass uns jetzt die Friedensflagge hissen
Wir werden dem Krieg nicht länger tatenlos zuschauen
(...)
Wir brauchen keine machtgeilen Idioten
Mit ihrem Schmiergeld von der Waffenindustrie
Ich höre John Lennon singen ‘Give Peace a chance`
Und es klingt wie ein Vermächtnis aus dem All
Damit das Weltgewissen endlich aufhört
Denn es ist 5 Sekunden vor dem grossen Knall
Aber wir sind überall»
Udo Lindenberg: Wir ziehen in den Frieden (Youtube)
«Zu diesem schrecklichen Desaster wäre es nie gekommen, wenn uns die Wahl nicht gestohlen und ich noch Präsident wäre», sagte der andere in diesen Tagen bei einem Auftritt vor seinen Getreuen und beklatscht sich selber.
Wir sehen am Bildschirm verzweifelte Mütter, weinende Kinder, irgendwo in Kellern oder U-Bahn-Schächten, und anderswo Männer in Panzern und mit Gewehren, einstürzende und brennende Häuser, von Raketen getroffen; Kliniken, Schulen und Atomkraftwerke werden angegriffen - und es ist keine Netflix-Serie, sondern es sind Bilder von jetzt, live, sie erzählen viel, und wir wissen doch nicht, ob sie alles richtig erzählen.
In Russland wird ein Gesetz verabschiedet, das für «unzutreffende Berichterstattung» über die Streitkräfte und Falschinformationen über die Armee eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren vorsieht. Krieg darf nicht Krieg genannt werden. Es heisst: ein militärischer Sondereinsatz.
ARD und ZDF beschliessen am Samstag, nicht mehr aus Moskau zu berichten, aus Angst vor Festnahmen ihrer Journalisten.
Wir sehen kilometerlange Schlangen von Fahrzeugen. Auf einem Bild rollen Hunderte oder Tausende Panzer auf Kiew zu, auf einem anderen Karawanen von Autos, Stossstange reiht sich an Stossstange, Menschen darin, die flüchten wollen und vor der Grenze stehen, stundenlang.
Auf dem Handy leuchten an diesem Abend ständig die gleichen Nachrichten auf. Am Abend um 20 Uhr werden die Kirchenglocken in der Schweiz läuten und man solle die Lichter ausschalten, um Putin zu zeigen, dass wir lieber im Dunkeln sitzen als sein Gas und Öl zu kaufen.
Der Ölpreis sei auf einem Rekordhoch, heisst es in den Nachrichten.
Im Radio singt Wolfgang Ambros, der österreichische Liedermacher, sein Lied «Wir, die denken» beginnt so:
Von dem, der Putin verstehen will, ist zu lesen: Moralismus verhindere den Frieden. Man dürfe kein Brett vor dem Kopf haben. Der Westen habe die Russen in die Enge getrieben. Es gebe immer zwei Seiten.
Wir sehen kilometerlange Schlangen von Fahrzeugen. Auf einem Bild rollen Hunderte oder Tausende Panzer auf Kiew zu, auf einem anderen Karawanen von Autos, Stossstange reiht sich an Stossstange, Menschen darin, die flüchten wollen und vor der Grenze stehen, stundenlang.
Auf dem Handy leuchten an diesem Abend ständig die gleichen Nachrichten auf. Am Abend um 20 Uhr werden die Kirchenglocken in der Schweiz läuten und man solle die Lichter ausschalten, um Putin zu zeigen, dass wir lieber im Dunkeln sitzen als sein Gas und Öl zu kaufen.
Der Ölpreis sei auf einem Rekordhoch, heisst es in den Nachrichten.
Im Radio singt Wolfgang Ambros, der österreichische Liedermacher, sein Lied «Wir, die denken» beginnt so:
«Die Moral ist zweite Wahl,
Was zählt ist nur Gewalt.
Die Appelle geh’n ins Leere,
im Innern bleibt man kalt.
Und während der eine sinnlos werkt,
Der andere seine Macht verstärkt,
Und wir, die denken, schau’n nur zu
Wir schau’n nur zu und geb’n a Ruh, uhh.»
Aber eine Seite, einer, hat ein Brudervolk überfallen und droht uns mit dem Atomkoffer in der Hand.
Im «Totò» sitzt an einem Bistrotisch wieder eine Männerrunde zusammen. «Hast du gesehen gestern?» fragt einer. «Meinst du die Bilder aus Kiew?» sagt ein anderer. «Nein, der FCZ meine ich, jetzt sind wir Meister.»
Im «Totò» sitzt an einem Bistrotisch wieder eine Männerrunde zusammen. «Hast du gesehen gestern?» fragt einer. «Meinst du die Bilder aus Kiew?» sagt ein anderer. «Nein, der FCZ meine ich, jetzt sind wir Meister.»
Die ukrainische Politikern Lesia Vasylenko, 34, twittert (auf deutsch übersetzt): «Ich weiss nicht mehr, was ich schreiben soll. Zum zweiten Mal in drei Monaten musste ich mein neun Monate altes Baby abgeben, ohne zu wissen, ob ich es jemals wiedersehen werde. Das ist ein Schmerz, den nur eine Mutter kennen kann. Es ist schmerzhafter als der ganze Krieg zusammen. Die Menge an Hass in mir wächst jeden Tag.»
Kommentare
Kommentar veröffentlichen