Kamerafahrt am Hüenleri
Zwischen dem Lauberhorn und der Streif das Hüenleri. Oder die oder der Hüenleri, ich weiss nicht, woher das Wort stammt. Aber so heisst die Piste, «Hüenleri schwarz», es steht angeschrieben auf einem Holzpfosten, zuoberst am Lift, gleich vor einem ersten, dem einzig richtig steilen Hang. Schwarz, das bedeutet schwierig, gefährlich. Aber gut, es sei zugegeben: Schwarz hier wäre anderswo eher blau, hellblau, leicht, ungefährlich.
Das oder der oder die Hüenleri ist eine von vier Pisten in Pany, und Pany liegt auf einer Sonnenterrasse im Prättigau, bei Küblis fährt man links hoch. Es hat einen, nur einen einzigen Skilift, einen, wie es früher viele solche gab, ein Schlepper mit Bügeln. Arno Camenisch hat darüber ein wunderbares Buch geschrieben, es geht dabei um einen solchen Schlepper in den Bündner Bergen, er könnte in Pany stehen, auch hier hat es ein Hüttli gleich neben dem Lift. «Der letzte Schnee», heisst das Buch von Camenisch.
Die Anbügler in Pany arbeiten sonst als Bauern oder Schreiner, sanft und immer freundlich lächelnd reichen sie einem den Bügel, Lieder von Helene Fischer scheppern aus einem Lautsprecher, und sanft fährt man hoch, 1300 Meter lang, oben bei der Bergstation, auch dort hat es ein Hüttli, ist man auf 1550 m über Meer und geniesst eine wunderbare Aussicht auf das Prättigau.
Pany, knapp 600 Einwohner, liegt fast gleich weit weg von Wengen mit dem Lauberhorn und Kitzbühel mit der Streif, ziemlich in der Mitte. Und am nächsten Sonntag gibt es hier auch ein Rennen, ein besonderes, organisiert vom SC Pany. 12 Stunden lang dauert es, von morgens neun bis abends neun fahren die Teams nonstop, runter, rauf, runter, rauf, immer wieder, drei Personen, eine muss weiblich sein, wer am meisten Runden schafft, hat gewonnen.
Ich weiss nicht, ob sie am Sonntag einen Vorfahrer brauchen. Ich hätte dafür ein Bewerbungsvideo, habe dafür alles riskiert:
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