Huber statt Messi



 
Büne Huber von Patent Ochsner sind die Eishockeyaner näher als die Fussballer, die er einmal Pussys nannte, auch wenn sein Song Scharlachrot im Wankdorf die Siegeshymne der Young Boys ist, die Träume allerdings im Text auf gäub u schwarz angemalt sind. Vor kurzem schaltete jedoch selbst Huber interessiert den Fernseher an, er wollte sich ansehen, wie die neue Boygroup des Weltfussballs, Messi, Neymar und Mbappé, jetzt vereint bei Katar St-Germain in Paris, auf der grossen Bühne harmonieren.

Und was er sah, PSG spielte in Brügge nur 1:1, bestätigte ihn. Der beste Sänger, Schlagzeuger, Gitarrist, Keyboarder, Saxophonist, Bassist und Bläser ergeben zusammen noch lange nicht auch die beste Band.

Büne Huber von Patent Ochsner

«Es tat gut zu sehen, dass auch der Fussball nicht so funktioniert», sagte Huber, er spielte an diesem Abend vor der wunderbaren Kulisse des Landesmuseums in Zürich mit seinen Ochsen. Das Publikum war begeistert, die Band genoss die besondere Ambiance, es war Vollmond, drei Frauen und sieben Männer auf der Bühne, jede und jeder hatte seinen Auftritt, jede und jeder durfte während über zwei Stunden einmal Messi sein (oder Neymar oder Mbappé). Allein die Version von Scharlachrot dauerte über 18 Minuten, gespielt mit vielen Solis.

Man spürte, hier war eine Band, die sich als Familie sieht, es gibt keinen Neid, keine Selbstdarsteller, die verschiedenen Musiker dürfen sich immer wieder in Szene setzen, weil die anderen wollen, dass sie es tun.

Die Ball-Boygroup aus Paris hat diese Woche ihren nächsten grossen Auftritt, gegen Manchester City, ein anderes Team mit viel Geld zusammengekauften Superstars. Es wird genau beobachtet werden, wie Messi, wenn er nicht verletzt ausfällt, und Neymar und Mbappé miteinander auftreten, wer wem wann und wie den Ball zuspielt.

Christian Brantschen und Büne Huber

Patent Ochsner freuen sich auf etwas anderes, auf ihren Auftritt auf einer der grössten Bühne der Musik. Bei MTV Unplugged, einer vom Fernsehsender MTV seit über 30 Jahren produzierten Sendung, durften schon Grössen wie Springsteen, Dylan, Clapton, Nirvana, Bon Jovi oder Lindenberg auftreten, und jetzt also Patent Ochsner, zum ersten Mal eine Band aus der Schweiz. Wahnsinnig sei das, sagt Huber, die grösste Kiste, die sie je machen durften, sie proben dafür seit Monaten und sind entsprechend aufgeregt.

Im Casino in Bern, in einem intimen Rahmen, wird das Konzert am 12. und 13. Oktober aufgezeichnet, Ochsner-Lieder und auch Cover-Songs, neu interpretiert und unverstärkt, ohne elektronische Instrumente. Sie dürfen noch nichts verraten, aber es soll einmalig werden, die Musiker freuen sich wie kleine Kinder. Im nächsten Februar erscheint dann das Album dazu, es wird einen Film geben und dann auch eine Tournee.

Die wenigen Plätze für die beiden Abende im Casino waren innert 30 Sekunden weg. Die Ochsner dürfen sich als Messi fühlen. Heissen aber Huber, Brantschen, Mathys, Gmünder, Hug, Ott, Hendriksen, Woodtli, Mosele und Campaña.

Büne Huber stellt im Landesmuseum während «Scharlachrot» seine Band vor. (Video Dimitri Wettstein).
 
 


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