Mega happy
Musik spielen. Musik hören. Musik fühlen. Musik erleben. Musik riechen. Sich zu Musik bewegen, wippen, tanzen, mit vielen Hundert anderen. Einige mit einem Becher in der Hand, Wein, Bier oder irgendetwas sonst, links, rechts, hinten, vorne, dichtgedrängt, mitsummend, mitsingend, mitschreiend, mitjohlend, viele Hände, die hochgehen, Zigaretten, die herumgereicht werden, begeistert alle, die da sind und zuhören, versunken in Töne und Texte, alles andere vergessend, Klavier, Saxophon, Gitarre, Schlagzeug vor Augen.
Und zuletzt, nach vielen Zugaben, doch fast wie im Fussball, fünf Musiker, die auch enge Freunde sind und sich auf der Bühne umarmen, lange in einem Kreis innig festhalten, als hätten sie eben im Final das Tor zum WM-Titel geschossen, dabei waren sie einfach glücklich, über den Abend und die Momente, die sie und wir auch so vermissten.
Live, wieder live, vor Publikum, draussen an einem lauen, in diesem Jahr so raren Sommerabend mit dem Vollmond am Himmel, die fünf hätten am liebsten die ganze Nacht weiter gemacht, einmal improvisierten sie mit einem Song, der noch gar nicht fertig ist und der zweite Teil noch geschrieben werden muss.
Es war schön, es war bewegend, es tat so gut, endlich wieder einmal.
Julian Pollina spielte, der 28-Jährige aus dem Zürcher Seefeld, der als Faber längst erfolgreich ist und auch in Deutschland umjubelt wird, und dessen Konzerte selbst in grossen Hallen oft innert kürzester Zeit ausverkauft sind; Faber mit seiner rauen Bassstimme und seinen teils abgründigen, manchmal bitterbösen und auch zynischen, oft selbstironischen, hoffnungslosen, dann wieder liebevollen Texten, und seine wunderbare Band, und an einem wunderbaren Ort, im Rychenbergpark in Winterthur, auf der grünen Wiese, mit der beleuchteten Villa im Hintergrund, die eine Musikschule ist.
Faber und seine Musik, wie sehr das gefehlt hat, nicht nur er, alle, die wieder auftreten können, draussen, nicht in leeren Studios oder in Wohnküchen vor Kameras oder das Publikum sitzend in Sälen und mit Abstand, dieses Gefühl, gemeinsam etwas zu erleben, geimpft und getestet.
«Wiä gaats öi?», fragte Faber zu Beginn des Abends, «schön, dass ihr da seid - und schön, dass wir da sein dürfen.» Einst, erst 15 war er, lief er mit seiner Gitarre durchs Seefeld, spielte in Hinterhöfen und kleinen Bistros und war glücklich, wenn nur jemand zuhörte. Jetzt sind es manchmal Tausende, der «Spiegel» und die «Zeit» schreiben über ihn. Der Song «Mega happy» endet mit «Ich ha probiert mich sälber z’si/Ich ha gmerkt s’chund nöd in Frag/Jetzt wo ich en Andere bi/Bini eifach meega happy.»
Im Park in Winterthur waren alle happy.
Faber und seine Musik, wie sehr das gefehlt hat, nicht nur er, alle, die wieder auftreten können, draussen, nicht in leeren Studios oder in Wohnküchen vor Kameras oder das Publikum sitzend in Sälen und mit Abstand, dieses Gefühl, gemeinsam etwas zu erleben, geimpft und getestet.
«Wiä gaats öi?», fragte Faber zu Beginn des Abends, «schön, dass ihr da seid - und schön, dass wir da sein dürfen.» Einst, erst 15 war er, lief er mit seiner Gitarre durchs Seefeld, spielte in Hinterhöfen und kleinen Bistros und war glücklich, wenn nur jemand zuhörte. Jetzt sind es manchmal Tausende, der «Spiegel» und die «Zeit» schreiben über ihn. Der Song «Mega happy» endet mit «Ich ha probiert mich sälber z’si/Ich ha gmerkt s’chund nöd in Frag/Jetzt wo ich en Andere bi/Bini eifach meega happy.»
Im Park in Winterthur waren alle happy.
Faber im Winterthurer Rychenbergpark (Video Dimitri Wettstein)
Video läuft nicht? Youtube-Link
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