Wer sagt dem Bundesrat, was er muss?

Masken am Bügellift


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Es ist ein kleines Dorf im Prättigau, es hat einen Bügellift, seit 50 Jahren schon, immer noch der gleiche, er ist ungefähr ein Kilometer lang, mit einer Kurve in der Mitte, und es hat sogar eine schwarze Piste, sie heisst «Hüenleri schwer», man fährt oben los, und die Luft reicht, um nonstop runter zu fahren und unten wieder beim Schlepplift anzustehen, der Bügel wird von einem Mann gereicht. Es ist ein wunderbarer Sonnentag, tiefblau der Himmel, die Terrasse des Restaurant wie überall geschlossen, aber draussen im Schnee stehen einige Stühle. Ein Vater sitzt mit seiner Tochter dort, vielleicht acht oder neun ist sie, sie trinkt eine Ovomaltine, und sie reden miteinander:

Du Papi, hört Corona eigentlich nie auf?, fragt sie.

Warum meinst du?, sagt er.

Es ist wunderbares Wetter, und alle gehen mit einer Maske auf den Lift, sagt sie

Das ist Vorschrift, sagt er.

Wer schreibt das vor?, fragt sie.

Der Bundesrat, sagt er.

Darf er das einfach so?, fragt sie.

Er muss, sagt er.


Und wer sagt dem Bundesrat, was er muss?, fragt sie.

Äh, sagt er, stockt, schaut ins Tal und sagt dann: Der Bundesrat beschliesst selber, was er beschliessen muss.

Das verstehe ich jetzt gar nicht, sagt sie.

Du wirst es später schon mal verstehen, sagt er.

Aber verstehst du es, Papi?, fragt sie.

Äh, sagt er, er macht eine Pause, wieder schaut er ins Tal und sagt dann: Komm, wir gehen zum Lift.

Dann, sagt sie nun, dann beschliessen wir aber, wir gehen ohne Maske.

Sie gehen. Alle Bügel am Lift sind leer.

Gespräch in der Märzsonne
 

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