Fado mit Messi

Lionel Messi, traurig-einsam: Lissabon, 14. Oktober 2020.

Ich wollte Fussball sehen. FCB-FCB, München gegen Barcelona, ich freute mich. Ich sah Tore, zehn, etwas gar einseitig verteilt, mit den einen oder anderen (und vor allem dem Einen) hatte ich Mitleid. Ich sah das Bild am Schluss, wie er auf die Knie gebeugt sein Gesicht am liebsten unter dem Rasen vergraben hätte, seine Augen wohl wässrig, und ich dachte an meinen Enkel, der auch Lionel heisst und jetzt in seinem Messi-Leibchen wohl weinte, wenn er nicht längst schon im Bett lag und doch nicht schlafen konnte.

Aber mich machte etwas anderes wütend. Dieser künstliche Lärm von Fans, die nicht im Stadion sein dürfen, der aber irgendwo in einem Studio zusammengemischt wird. Um Stimmung zu erzeugen, die es nicht gibt, um etwas vorzutäuschen in diesen Fake-Zeiten.

Das ist Schwachsinn. Es nervt. Gewaltig. Steht doch dazu, liebe Kollegen vom Teleclub, wie es momentan in den Stadien ist und sein muss. Still und fanlos. Und ich will wenigstens die Spieler reden und die Trainer schreien hören. Oder die Tränen von Lionel Messi pur erleben. Ohne ein Gegröle dazu.

Wenn schon lieber ein melancholisches Bild aus Lissabon, sanft unterlegt mit Musik von der portugiesischen Sängerin Mariza und ihrer Fado-Musik, diesem bittersüssen Sehnsuchtsgesang.

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