In diesen Zeiten – XVI. bis XVIII.



Social Distancing 1918: Gefunden in Küsnacht im April 2020.

XVI.

Auch dieses Blatt war in einem Ordner im Keller des Hauses meiner Eltern, ein Bild von einem Plakat, es war damals wohl aufgehängt im Dorf, an Bäumen oder beim Bahnhof.

«Vorsichtsmassregeln gegen die Grippe» war der der Titel, und es stand wörtlich, die Durchführung derselben sollen, solange wie immer möglich, nicht auf dem Weg des Zwanges verlangt, sondern dem gesunden Verstand unserer Bevölkerung anheimgestellt werden. Vier Punkte waren aufgeführt.
  1. Man unterlasse Krankenbesuche.
  2. Alle überflüssigen Ansammlungen von Menschen sind zu vermeiden.
  3. Wer sich vor Ansteckung schützen will, bleibe zu Hause.
  4. Kranke und Genesende haben jede Berührung mit der gesunden Bevölkerung zu vermeiden.
Unterschrieben hatte das Plakat das Sanitätsdepartement, Basel, 16. Oktober 1918. Es waren Vorsichtsregeln gegen die Spanische Grippe. 

In der Schweiz starben 30 000 Menschen an der Grippe, die Pandemie verlief in drei Wellen.

XVII.

Auf einem Radiosender sagte einer in diesen Tagen: «Mein Grossvater musste an die Grenze, mein Vater musste auch an die Grenze. Ich muss zu Hause bleiben.»

XVIII.

Social Distancing. Ein grässliches Wort, wo wir doch näher zusammenrücken sollten. Und doch so wichtig, nicht als Wort, aber das sich Dranhalten. Leider. Auch wenn es jeden Tag sommerlicher wird.



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