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Es werden Posts vom Mai, 2022 angezeigt.

Karl der Grosse

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Diesen Blog-Beitrag auch hören! Hier der Vulkan, dort der Buddha. Hier der Rastlose. Dort der in sich Ruhende. Hier der, bei dem der ganze Körper unter Strom steht, der auf und ab rennt und alles schreiend mit weit aufgerissenem Mund beschwört. Dort der, der manchmal seinen Backen aufbläst und die linke Augenbraue hochzieht, die Hände oft in seine Hosentaschen steckt und, weil er am Spielfeldrand nicht rauchen darf, seine Kaugummis zermalmt. Hier Jürgen Klopp, dort Carlo Ancelotti. Der Deutsche Trainer bei Liverpool aus England; der Italiener bei Real Madrid aus Spanien. An diesem Samstagabend treffen sie sich in Paris. Es wird ein grosses Theater. Nicht nur das Spiel, das Duell um die Nummer 1 in Europa. Es ist auch ein (Schau)spiel mit Klopp und Ancelotti. Wie schon im Halbfinal der Champions League, mit Guardiola und Ancelotti. Mit diesen wunderbaren Bildern vor der Verlängerung. Wie Pep Guardiola, der ständige Tüftler, seine Spieler um sich scharte, auf der voll gekritzelten Taktik

Fluchend unter dem Hotelbett

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Einst war es ein langer Weg, bis ein Text in der Zeitung stand. Viermal musste er abgeschrieben werden. Und wir waren oft mehr Techniker als Journalisten. Mussten manchmal auch unter das Bett kriechen. Heute wird ein Text innert Millisekunden übermittelt. Von überall. Auch aus einem Pool.  Dies ist eine lange Geschichte über einen langen Weg. Diesen Blog-Beitrag auch hören! Ich war 13 oder 14, noch Schüler, da schickte ich in einem Couvert – die Briefmarken kosteten 20 oder 30 Rappen – ein Gedicht an die Redaktion der Zürichsee-Zeitung, die ihre Büros damals noch in Stäfa hatte. Es gab in der Zeitung eine «Jugend-Seite». Ich war so stolz auf das, was ich geschrieben hatte, mein erstes Gedicht. Es ist nie veröffentlicht worden, einige Tage später hatte ich einen Brief von der Redaktion bekommen, sie würden sich bedanken, aber leider hätten sie keine Verwendung dafür. Es tat weh. Einige Jahre später durfte ich für die Zürichsee-Zeitung schreiben, über Handballspiele meines Klubs, einmal

Kicken auf der Wiese

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!   Es war im Englischen Garten in München, an einem Samstagnachmittag. Im Radio sagten sie, es werde in den nächsten Tagen erstmals Sommer in diesem Jahr, richtig heiss, aber jetzt waren die Wiesen und die vielen Wege noch nass, es hatte geregnet, der Himmel grau, und es waren mehr Gänse, Schwäne und Enten unterwegs als Menschen in dieser wunderbaren grünen Landschaft. Auf einer Wiese, nahe beim kleinen See, spielen zwei Teams gegeneinander Fussball, sie spielen vielleicht jeden Samstagnachmittag hier, ihr Samstagskick. Einige wenige sind jung, die meisten älter, einige, so scheint es, bewegen sich regelmässig sportlich, von den anderen, den meisten, kann man dies, von aussen betrachtet, nicht sagen.  Diese spielen auch weniger, sie stehen mehr dort, an einem Ort der Wiese, wo irgendwer gesagt hat, sie sollen hier stehen. Und dann stehen sie halt dort, der Linksaussen einfach links und sehr aussen. Er scheint froh, wenn der Ball nicht in seine Nähe kommt,

Kunos Lied

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Diesen Blog-Beitrag auch hören!   Eine zufällige Auswahl von verschiedenen Songs auf Spotify, ich höre sie auf einer Insel, um Abzuschalten von den trüben und angstvollen Nachrichten auf dieser Welt. Udo Lindenberg singt, dass wir in den Frieden ziehen sollten, Georg Danzer von seinen weissen Pferden, Manuel Stahlberger von Geschichten, die besser sind, und dann er, der uns fehlt, weil er unter Multiple Sklerose leidet: Kuno Lauener, der Frontmann von Züri West. Und seine Geschichte von einer Frau und einem Mann, die sich nichts mehr zu sagen haben, alles ist beredet, sie hocken abends gelangweilt auf dem Sofa, jeder auf seinem Platz, die Flasche Rotwein ist fast getrunken, sie schalten noch den Fernseher ein, weil jedes Wort nichts mehr bringen würde. Und sie sehen Schachtar gegen Gent, die zweite Halbzeit, ein Spiel, das kaum jemand interessiert, es ist nicht Real Madrid gegen Manchester City. Ich höre also den Song – und: Schachtar! Donezk! Jetzt, der Himmel ist blau, die Sonne wär